Das musst du als Hundetrainer können - Unterschätzte Fähigkeiten jenseits von fachwissen
Du hast deine Hundetrainer-Ausbildung mit Bestnote angeschlossen, kennst dich super mit Trainingsmethoden aus und hast wahrscheinlich unzählige Fachbücher gewälzt. Und trotzdem fragst du dich manchmal: Warum läuft’s bei manchen Kollegen besser als bei mir? Warum bekommen die mehr Kundenanfragen – obwohl du genauso kompetent bist?
Ganz ehrlich: Es liegt meist nicht am Fachwissen. Was du tun kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
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Warum es mehr braucht als Fachwissen
Natürlich ist ein solides Fachwissen über Hunde die Grundlage – ohne die geht’s nicht. Aber das eigentliche Spiel findet auf einer anderen Ebene statt. Es geht um die sogenannte „Softskills“. Das sind diese zwischenmenschlichen, oft unsichtbaren Fähigkeiten, die darüber entscheiden, ob du bloß gut oder wirklich erfolgreich bist.
Denn am Ende des Tages arbeitest du nicht nur mit Hunden – sondern mit Menschen. Und die sind oft die größere Herausforderung.
Die wichtigsten Softskills im Überblick
Empathie – Deine Fähigkeit, dich in andere hineinzuversetzen
Empathie ist wie dein sechster Sinn im Alltag als Hundetrainer. Stell dir vor, du bist ein Dolmetscher – nicht für Sprache, sondern für Gefühle. Dein Job ist es, die Emotionen der Hundehalter zu erkennen und ihnen zu zeigen: „Ich verstehe dich.“
Gerade bei verunsicherten oder frustrierten Kunden ist das Gold wert. Sie brauchen keine Fachbegriffe oder Erklärungen aus dem Lehrbuch – sie brauchen jemanden, der sieht, wie sie sich fühlen. Und das geht nur mit echtem Mitgefühl.
Empathie bedeutet auch, dich in die Lage eines Hundes zu versetzen. Warum zeigt er dieses Verhalten? Wovor hat er Angst? Du wirst zum Verhaltensdetektiv, der mit Feingefühl und offenen Augen beobachtet.
💡 Tipp: Stell öfter mal die Frage: „Wie fühlt sich mein Gegenüber gerade?“ – das allein verändert schon deine Perspektive.
Geduld – Besonders mit den Menschen
Geduld ist nicht einfach „aushalten“, sondern aktiv warten – mit Herz und Verstand. Du bist der Ruhepol, wenn es hektisch wird. Der Fels in der Brandung, wenn Kunden zweifeln. Besonders wenn es um Verhaltensprobleme geht, braucht es oft viele kleine Schritte.
Klar, die Versuchung ist groß, die Dinge zu beschleunigen. Aber genau da trennt sich die Spreu vom Weizen. Die besten Trainer sind die, die in Mini-Fortschritten Großes sehen. Die motivieren, ohne zu drängen. Die feiern, wenn ein Hund heute nicht mehr bellt, sondern nur noch knurrt – weil das eben schon ein Schritt ist.
💡 Praxis-Tipp: Führe ein Mini-Erfolgs-Tagebuch mit deinen Kunden. So wird sichtbar, wie viel sich in kleinen Schritten verändert.
Kommunikation – Klar, verständlich und auf Augenhöhe
Eines meiner absoluten Lieblingsthemen!
Kommunikation ist das A und O – nicht nur mit Hunden, sondern vor allem mit Menschen. Und das ist manchmal die größere Challenge.
Menschen neigen dazu, Dinge zu verkomplizieren. Oder sie benutzen Fachbegriffe, die der andere gar nicht kennt.
Die Kunst ist: Komplexe Dinge einfach erklären. So, dass dein Gegenüber dich wirklich versteht. Und ich bin überzeugt, genau da sollten und können viele Hundetrainer noch besser werden.
Ich widme dem Thema Kommunikation mit Kunden einen ganzen Tag bei unserer Hundetrainer-Ausbildung. Und selbst das reicht kaum aus – da steckt so viel mehr drin.
Stell dir Kommunikation wie eine Brille vor. Wenn sie genau zu den Augen deines Kundes passt, sieht eralles klar, das heißt, er versteht dich. Wenn nicht, bleibt alles verschwommen.
Deine Aufgabe ist es, dich so auszudrücken, dass deine Kunden dich wirklich verstehen. Fachchinesisch ist tabu. Nutze Bilder, vergleiche aus dem Alltag, humorvolle Beispiele – das bleibt hängen!
Beispiel gefällig? Statt zu sagen: „Der Hund zeigt ein konfliktinduziertes Übersprungsverhalten“, sag lieber: „Er weiß gerade nicht weiter – wie ein Schüler, der auf eine schwere Mathefrage keine Antwort hat und deshalb plötzlich aufs Klo will.“
Wichtig: Deine Kunden sollen nach dem Training nicht nur wissen, was sie tun sollen – sondern auch warum.
Digitale Präsenz und Kompetenz – Deine Bühne für Vertrauensaufbau
Digitale Möglichkeiten – nutzen statt fürchten
Was ich an der heutigen digitalen Welt wirklich liebe? Die unfassbar vielen Möglichkeiten, Wissen und Können zu zeigen. Natürlich auch offline – aber online hast du riesige Chancen. Klar, es gibt auch Risiken. Und manchmal ist es auch echt beängstigend, was da alles abgeht. Aber darum soll es hier nicht gehen.
Social Media zum Beispiel – das ist nicht nur Werbung, das ist Verbindung. Wie cool ist es bitte, Videos zu posten, in denen du zeigst, wie du mit schwierigen Situationen umgehst? Oder du postest kleiner, kurze Tipps zu verschiedenen Themen.
Das baut Vertrauen auf. Das inspiriert. Und es gibt anderen einen guten Einblick in deine Arbeitsweise, in dein Können und nicht zuletzt auch in deine Persönlichkeit.
Viele scheuen sich vor Instagram & Co., weil sie denken: „Ich bin doch Hundetrainer, kein Influencer!“ Aber genau darum geht’s: Du musst nicht tanzen oder Lipsync machen – du darfst einfach du selbst sein. Mir ging es anfangs genauso. Ich fand Instagram blöd.
Social Media ist eine Art Schaufenster, durch das Menschen in deine Hundeschule schauen können. Zeig ihnen deinen Alltag, deine Art zu arbeiten, deine Haltung. Es reicht schon ein kurzes Video aus dem Training oder ein Post mit einem ehrlichen Gedanken. Das baut Vertrauen auf – ganz ohne Inszenierung und ohne Filter.
💡Idee: Zeig eine „Vorher-Nachher“-Geschichte. Das ist nicht nur inspirierend, sondern auch ein Beweis deiner Kompetenz.
Der erste Post – Mut zur Sichtbarkeit
Jetzt erzähle ich ein bisschen von mir und meinem Business Unternehmen Hundeschule. Ich habe früh gemerkt, dass ich um Medienpräsenz nicht herumkomme und dass eine gute Website nicht ausreichen wird, um auf mich und meine Angebote aufmerksam zu machen.
Also habe ich mich Instagram befasst. Widerwillig. Aber wenn es denn nötig ist, ok.
Ich weiß noch genau, wie es war, als ich mein erstes Video mit meinem Gesicht hochgeladen habe. Aufregend … und beängstigend. Weil ich mich dadurch verletzlich gemacht habe.
Für mich als Perfektionistin war das eine echte Herausforderung. Aber es hat sich gelohnt – total.
Der Moment, in dem du zum ersten Mal dein Gesicht in die Kamera hältst, ist wie vor einer Prüfung. Herzklopfen, feuchte Hände, tausend Gedanken im Kopf: „Wie sehe ich aus? Was, wenn ich mich verspreche? Das wird bestimmt peinlich!“ Willkommen im Club.
Aber weißt du was? Es ist okay. Perfekt sein musst du nicht – authentisch reicht völlig. Menschen lieben echte, greifbare, nahbare Personen, keine Roboter.
Wenn du dir Videos noch nicht zutraust: beginne mit einfachen Bild-Posts.
💡Merksatz: Du musst nicht perfekt sein, um professionell zu wirken – nur ehrlich und engagiert.
Online-Kurse & Tools – Flexibel trotz Krise
Erinnere dich an das Jahr 2020 – Corona, Lockdown, Homeoffice. Wir hatten gerade einen neuen Kurs für Hundetrainer gestartet.
Plötzlich hieß es: Keine Treffen mehr möglich, also auch kein Präsenzunterricht. Und ich stand da: Absagen? Verschieben? Gar nicht meins. Also bin ich früh aufgestanden, habe ein Video aufgenommen und in unsere Facebook-Gruppe gepostet:
„Ich überleg mir was. Wir machen weiter – online.“
Ehrlich, ich habe ewig recherchiert, Lösungen gesucht und schließlich gefunden. Und ja, es hat funktioniert! Trotz technischer Hürden. Trotz Stress.
Zwei Kurse haben wir nahezu komplett digital durchgeführt. Natürlich ist Präsenz nochmal was anderes, aber es war die beste Alternative zu „Kurs absagen“.
Und weißt du was? Die Teilnehmer waren dankbar. Weil es nicht ums perfekte Setting ging, sondern darum, dass wir weitergemacht haben.
2020 hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, flexibel zu sein.
💡Tipp: Teste Tools wie Zoom, Loom, Chat GPT oder Canva. Du musst kein Technik-Nerd sein und viele Tools kannst du in einem gewissen Umfang sogar gratis nutzen.
Hundetraining clever geplant
Du bist Hundetrainer:in und jonglierst täglich mit Terminen, Kundengesprächen und Kassenbuch? Dann ist dieser Planer wie für dich gemacht.
Hundetrainer Terminplaner – Wochenkalender mit viel Platz, Vorgesprächsprotokoll, Anamnesebogen & Kassenbuch. Inklusive Downloadmöglichkeit.
Warum deine Online-Präsenz und dein Branding entscheidend sind
Website & Persönlichkeit – Der erste Eindruck zählt
Wer sucht heute nicht zuerst im Internet nach einem Hundetrainer?
Deine Webseite ist dein digitales Schaufenster. Sie muss professionell sein und deine Kunden innerhalb der ersten Sekunden überzeugen. Aber am wichtigsten: Sie sollte deine Persönlichkeit zeigen. Denn Menschen buchen bei Menschen, denen sie vertrauen.
Deine Website ist aber auch wie ein Vorstellungsgespräch, nur dass du nicht im Raum bist. Der erste Eindruck entscheidet, ob jemand bleibt oder gleich wegklickt.
Mach es den Besuchern leicht. Strukturiere deine Website übersichtlich, gebe klare Infos, zeige schöne Bilder (am besten von dir selbst), schreibe einfache Texte und eine direkte Kontaktmöglichkeit. Und vor allem: Lass deine Persönlichkeit durchscheinen.
Beispiele aus der Praxis – Kleine Änderung, große Wirkung
Eine Trainerin aus meinem Netzwerk hatte eine Webseite, die, naja … sagen wir mal, zweckmäßig war. Sie bekam kaum Anfragen. Dann hat sie ihre Website optimiert und umgestellt: professionelle Fotos, persönliche Texte, klare Struktur.
Ergebnis? Mehr Klicks, mehr Anfragen, bessere Kundenbindung. Und das alles ohne riesiges Budget – nur durch Authentizität und Klarheit.
Ein weiteres Beispiel: Eine Hundetrainerin hat ihren Unternehmensnamen geändert, nachdem sie kaum Kundenanfragen hatte. Und zack: Neuer Name – neue Kunden.
💡Erkenntnis: Deine Außenwirkung entscheidet, wie du wahrgenommen wirst. Und oft machen kleine Details den großen Unterschied.
Was gutes Branding ausmacht
Branding wird oft unterschätzt. Es ist nicht nur ein Logo – es ist dein ganz persönlicher Fingerabdruck, die Botschaft, die du sendest. Es zeigt, wer du bist, wofür du stehst und wie du arbeitest.
Wenn jemand deine Seite besucht oder dein Instagram-Profil anschaut, sollte klar sein: Aha, das ist deine Handschrift. Ob verspielt, klar strukturiert, humorvoll oder emotional – alles ist erlaubt, solange es echt ist.
Zeig das, zeig dich! Mit Bildern, kurzen Videos, authentischen Texten und am besten mit echten Kundenstimmen.
💡Frage dich: Würde jemand deinen Post auch ohne dein Foto erkennen? Wenn ja, dann hast du ein starkes Branding.
Fazit: Softskills als Schlüssel zum Erfolg
Fachwissen ist dein Fundament – keine Frage. Aber dein Erfolg baut auf dem, was du daraus machst. Empathie, Geduld, Kommunikation, digitale Kompetenz und ein klarer Markenauftritt sind wie Werkzeuge in deinem Trainer-Werkzeugkasten.
Zeig dich, wachse mit deinen Aufgaben, hab keine Angst vor der Kamera und nutze deine Online-Kanäle bewusst. Du musst kein Technik-Genie sein. Du musst einfach du selbst sein – sichtbar, echt und engagiert.
Denn Menschen buchen nicht nur ein Training – sie buchen Vertrauen. Und das entsteht durch Persönlichkeit, Klarheit, Motivation und Begeisterung.
Bleib neugierig, bleib du – und mach die Hundewelt ein kleines Stück besser.
Denk daran:
Du kannst alles lernen. Du musst es nur tun!
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