Marion Zimmermann Businesscoach für Hundetrainer

Prüfung für den §11 beim Veterinäramt- So läuft sie ab
16. Oktober 2023

Hundetrainer Prüfung beim Veterinäramt

Eine der häufigsten Fragen unserer Kursteilnehmer der Hundetrainer Ausbildung bei perroCC ist, wie die Prüfung nach Paragraph 11 für Hundetrainer abläuft.

Klare Antwort: kommt darauf an! Das ist tatsächlich immer noch recht unterschiedlich. In jedem Fall werden sowohl Theorie als auch Praxis geprüft. Wie das abläuft, erfährst du hier.

Inhaltsverzeichnis

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Wie läuft die Sachkundeprüfung als Hundetrainer ab?

Der Nachweis der Sachkunde als Hundetrainer besteht in der Regel aus zwei Teilen: eine Theorie- und eine Praxisprüfung. In welcher Form die Prüfungen durchgeführt werden, ist je nach Bundesland oder Veterinäramt unterschiedlich.

Theoretische Prüfung und/oder Fachgespräch

Die Prüfung wird entweder in Form des D.O.Q. Pro Test durchgeführt und/oder es findet eine mündliche Prüfung statt, das sogenannte Fachgespräch. Wird deine Hundetrainer Ausbildung als Sachkunde anerkannt, kommst du eventuell um den D.O.Q Test herum. Das ist aber eine individuelle Entscheidung der Menschen beim Veterinäramt.

Bei perroCC hatten wir Kursteilnehmer – sorry, ich meine natürlich Kursteilnehmende, die lediglich eine Praxisprüfung machen mussten. Bei anderen reichte ein Fachgespräch und der nächste musste das ganze Paket absolvieren. Und das beim selben Veterinäramt. Kann man verstehen, muss man aber nicht.

Bei der Prüfung werden folgende Themengebiete abgefragt:

  • Ethologie
  • Rasseunterschiede
  • Welpenentwicklung
  • Ausdrucksverhalten
  • Lernverhalten
  • Stressverhalten
  • Verhaltensprobleme
  • Tierschutzgesetz
  • Übungsgestaltung und Training
  • Veterinärmedizinische Grundlagen

D.O.Q. Pro Test am PC beim Veterinäramt

Der Test besteht aus 50 Fragen mit je 3 Antwortmöglichkeiten als Single-Choice. Dafür hast du 90 Minuten Zeit. Bei vielen Fragen sind Fachausdrücke dabei, die das Verständnis manchmal schwierig machen.

Einige der benutzen Fachausdrücke sind teilweise veraltete Begriffe, wie zum Beispiel „Demutsverhalten“. Zum Bestehen der Prüfung musst du 75% der Fragen korrekt beantwortet haben.

Beispiele für mögliche Fragen bei der Prüfung zum Hundetrainer:

  • Welches Verhalten gehört nicht zum Funktionskreis Jagdverhalten?
  • Ist Anbindehaltung in Deutschland erlaubt?
  • Was versteht man unter instrumenteller Konditionierung?
  • Was kann es bedeuten, wenn der Hund sich mit der Zunge über die Nase leckt?
  • Wie groß muss ein Zwinger bei einem Labrador sein mit einer Widerristhöhe von 55 cm?
  • Wozu dient Aggressionsverhalten?
  • Hat der Hund Schweißdrüsen?
  • Was ist der Cortex und was macht er?
  • Was ist Kryptorchismus?
  • Was ist das binokulare Sehen?

 

Nach Bestehen des D.O.Q. Pro Tests bekommst du den Termin für die mündliche und praktische Prüfung.

So war die Hundetrainer-Prüfung - D.O.Q. Test Interview

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Praktische Prüfung

Die praktische Prüfung besteht meist aus zwei Teilen:

  1. Problemstellung, für die du Lösungsansätze finden musst. Zum Beispiel mangelnde Leinenführigkeit, hochspringen an Menschen oder alles-vom-Boden-Fresser.
  2. Erlernen einer neuen Übung. Zum Beispiel „Hund soll nach links oben schauen“ oder „Hund soll vor jedem Bordstein stehen bleiben“. Hier wird ein kleinschrittiger Trainingsplan verlangt.

 

Bei Problemstellungen oder neuen Übungen sollen erste Schritte erklärt werden, die zur Lösung beitragen. Weiterhin solltest du Perspektiven aufgezeigt werden, wie der weitere Verlauf des Trainings sein könnte.

Die Praxisprüfung als Hundetrainer kann mit einem echten Hund-Halter-Team erfolgen. Der neueste Schrei sind allerdings Prüfungen als Zoom-Call.

Mir persönlich entzieht sich der Sinn einer Praxisprüfung am PC. Aber gut, meine Meinung ist hier nicht gefragt.

Oft wird zusätzlich eine Bild- oder Videoanalyse verlangt.

Wichtig bei der praktischen Prüfung:

  • Mache vorab eine ausführliche Anamnese.
  • Habe zwei bis drei Lösungsansätze parat.
  • Arbeite möglichst nur mit positiver Verstärkung.
  • Beachte das Tierschutzgesetz

 

Es ist wichtig, dass du dich vor den Prüfungen ausreichend vorbereitest. Sammle unbedingt praktische Erfahrungen im Hundetraining. Du solltest in der Lage sein, deine Kenntnisse und Fähigkeiten zu zeigen und die Aufgaben gemäß den Anforderungen der Prüfungsstelle umzusetzen.

Digitale Lernkarten und Quizze für angehende Hundetrainer

Die perfekte Prüfungsvorbereitung für die Zulassung beim Veterinäramt gemäß §11 TierSchG mit 

  • Lernkarten
  • Quizfragen mit unmittelbarer Auswertung
  • Lernkarten zum selbst erstellen

 

Du kannst die Lernkarten und die Übungsfragen mit einer App auf dem Smartphone nutzen und das sogar offline.

Du hast aber auch die Möglichkeit, mit einem Tablet oder einem PC zu lernen.

No Go’s: Durchfallkriterien bei der praktischen Prüfung

Prüfungen haben es so an sich, dass man auch durchfallen kann. Doch wenn du eine gute Ausbildung genossen hast, dich gut vorbereitest und am Prüfungstag nicht gerade einen Blackout hast, schaffst du das. Daumen sind gedrückt!

Was du auf keinen Fall bei deiner Hundetrainer Prüfung machen solltest:

  • Tierschutzwidrige Verwendung von Hilfsmitteln oder tierschutzwidrigen Hilfsmittel (z. B. Halti mit Schleppleine, Stachelhalsband oder Sprüh-Halsband)
  • Unsachgemäßer Einsatz von positiver Strafe
  • Fehlender Einsatz von positiver Verstärkung
  • Treten nach dem Hund
  • An der Leine reißen
  • Am Halsband hochziehen
  • Im Nacken schütteln
  • Auf den Rücken werfen
  • Fehlende Anamnese
  • Gefährdung anderer Hunde und Menschen
  • Nicht erkennen von deutlichen Stressanzeichen eines Hundes
  • Verlangen von nicht zu leistenden Aufgaben (Überforderung)
  • Eindeutige Fehldiagnosen

 

Tipp:

Lasse dich nicht auf Diskussionen mit den Prüfern ein. Das bringt dir – wenn überhaupt – nur Minuspunkte ein.

Wie bei jedem Thema gibt es auch im Hundetraining unterschiedliche Meinungen und Ansätze. Du darfst und sollst selbstverständlich deine eigene Meinung vertreten. Doch bei deiner Prüfung wäre das kontraproduktiv.

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Was kostet die Prüfung für Hundetrainer beim Veterinäramt?

Du wirst nicht sonderlich überrascht sein, dass die Kosten für die Prüfung beim Veterinäramt stark variieren.

Jedenfalls wirst du ein paar hundert Euros locker machen müssen. Die Kosten belaufen sich im Rahmen von etwa 400-800 Euro.

Vorbereitung auf die Hundetrainer Prüfung

Im Normalfall sollte deine Ausbildung alle Themen behandelt haben, die in der Prüfung beim Veterinäramt abgefragt werden. Da die Prüfung von Veterinärmedizinern durchgeführt wird, ist der Aspekt Tierschutz ein großes Thema und es wird oft großen Wert auf veterinärmedizinisches Wissen gelegt.

Gute Hundetrainer-Ausbildungen gehen auf medizinischen Themen ein, doch selten bis ins kleinste Detail. Das macht auch Sinn, denn der Fokus bei Hundetrainern liegt auf Training.

Da kommt mir eine Gender-Idee: Vielleicht sollte ich in Zukunft „Hunde-Trainierende“ schreiben?

Zurück zum Thema. Schaue dir medizinische Themen nochmal ganz genau an. Das Tierschutzgesetz solltest du sehr gut auf dem Schirm haben und die Fachausdrücke aus der Lerntheorie sollten dir klar sein.

Zum Thema Lerntheorie biete ich Lernkarten inklusive Lernquiz zum kleinen Preis an. Damit kannst du dich super auf den Prüfungsteil Lerntheorie vorbereiten. Weitere Lernkarten zu anderen Themen werden folgen.

Buchempfehlungen

Es gibt viele gute Bücher, mit denen du dich auf deine Prüfung als Hundetrainerin vorbereiten kannst. Viele Veterinärämter geben auf ihren Webseiten selbst Buchempfehlungen. Schau einfach mal auf deren Website vorbei.

Die am häufigsten genannten Bücher habe ich hier aufgelistet:

  • Hundepsychologie (Dr. Dorit Feddersen-Petersen)
  • Ausdrucksverhalten beim Hund (Dorit U. Feddersen-Petersen)
  • Forschung trifft Hund (Udo Gansloßer)
  • Verhaltensbiologie für Hundehalter (Udo Gansloßer)
  • Lassie, Rex & Co. klären auf (Dr. Pasquale Piturru)
  • Handbuch für Hundetrainer (Theby/DelAmo)

Fazit

Für die Erlaubnis nach Paragraph 11 Tierschutzgesetz für Hundetrainer musst du deine Qualifikation in Form von einer Theorie- und einer Praxisprüfung nachweisen.

Dies wird vom zuständigen Veterinäramt geprüft. Die Prüfungsverfahren der einzelnen Ämter unterscheiden sich zum Teil erheblich.

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